Das „Älplerleben“
Sie haben in Ihrem Urlaub bestimmt eine oder mehrere Alpen besucht, sich gefragt wie dieses Leben und die Arbeit vollbracht wird.
Meistens trifft man den Senner oder den Hirten an und diese nehmen sich vielleicht einwenig Zeit, um Ihnen diese Arbeit näher zu bringen.
Die Tiere werden im Sommer auf die Alpe gebracht, damit der Landwirt mehr Futter für den langen Winter einbringen kann. Durch die kurze Vegetationszeit können unsere Wiesen nur zweimal gemäht werden.
Senn Alpen: Die Milch von den Kühen, welche dort auf „Sommerfrische“ sind, wird an Ort und Stelle zu Bergkäse, Butter und sonstiger Milchprodukte verarbeitet. Für das „Abfallprodukt MOLKE“ werden meist Schweine gehalten,
Jungvieh Alpen: Die Alpen der Jungtiere liegen höher und die Tiere müssen nicht gemolken werden.
Im Kleinwalsertal werden auf 38 Alpen ca. 1200 Tiere, von Anfang Juni bis September, gesömmert.
Die Arbeit des Hirten ist sehr verantwortungsvoll. Ihm werden die Tiere anvertraut und wenn er im Herbst alle gesund heimbringen kann, ist dies sein besonderer Stolz.
Auf jeder Alpe ist ein Holzkreuz. An “Gottes Segen ist alles gelegen” - so findet man Gravuren auf Kuhglocken. Zu Beginn des Alpsommers wird die Alpe, die Tiere, die dort schaffenden Menschen, Salz und Wasser vom Pfarrer gesegnet, dies nennt man dann „Benediziira“
Die schönen Glocken, welche die Tiere tragen, sind für den Hirt eine Hilfe, dass er die Tiere bei Nebel, oder wenn sich ein Tier verlaufen hat, besser finden kann..(den Urlaubern sagen wir: damit die Tiere nicht beim Fressen einschlafen!)
Gehen Sie auf eine unserer Alpen, tun sie dies meist bei schönem Wetter und da beneidet vielleicht so mancher von Ihnen dieses „Älplerleben“ Gerne dürfen Sie den Hirten einmal bei anhaltendem Regen besuchen, denn da sind seine Kleider kaum trocken zu kriegen und er muss viel öfters nach dem Vieh schauen,
Ein Wettersturz von Temperaturen von 25°C am Vortag und dreißig Zentimetern Neuschnee am nächsten Morgen ist keine Seltenheit. In solchen Fällen wird das Vieh in eine „sogenannte Schneeflucht“ (dies ist eine Weidefläche, welche aufgespart wurde) getrieben. Es kommen vom Tal „Schneeknechte“ die dann dem Hirten helfen,
Krankheit und Unfälle sind nicht ausgeschlossen! Es kommt vor, dass ein Tier abstürzt, sich einen Fuss bricht oder vom Blitz erschlagen wird. Verirrt sich ein Tier, beginnt die mühsame Suche nach ihm! Dann kann der Hirte nicht mehr schlafen... bis er es gefunden hat!! Ganz schlimm ist natürlich eine Notschlachtung auf der Alp.
Zum Alpabtrieb wird dann gerüstet: sind alle Tiere gesund geblieben, wird der sogenannte „Maya“ oder „Kranz“ gebunden,, dies ist eine kleine Krone aus Alpenblumen und Wacholderzweigen. Die grossen Zugschellen werden auf Hochglanz geputzt und den Tieren angelegt. Die Rinder werden mit eifrigen Helfern bis ins Tal getrieben und auf dem Scheidplatz seinem Besitzer übergeben.
Es gibt für einen Hirten nichts Schöneres, als wenn er die ihm anvertrauten Tiere gesund übergeben kann!
Beim traditionellen Älplerball trifft er die Hirten der anderen Alpen, Mühsal und so manche Sorge ist vergessen und mit einem Auge schielt er schon wieder zum nächsten Alpsommer!
|